Die Stadt Strasburg (Um.) hat einen Hinderungsgrund aus dem Weg geräumt, der bisher Praktika und Famulaturen für auswärtige Medizin- und Zahnmedizinstudenten in der abgelegenen Region unmöglich machte, denn sie stellt über die kommunale gemeinnützige Wohnungsgesellschaft GWG eine Gästewohnung zur Verfügung.
„Es ist sicher keine Revolution, aber ein wichtiger Schritt für die Region und Strasburg (Um.) handelt lösungsorientiert!“, da ist sich die ehrenamtliche Vorsitzende des KV-Kreisstellenbeirates UER, Frau Dr.med. Christine Bahr, sicher.
Da die Bereitschaftsdienstregion Pasewalk durch den medizinischen Landesausschuss als drohend hausärztlich unterversorgt definiert wurde, hat der Landrat die Fachkräfte- und Standortinitiative „Landpartie Medizin-Landarzt Erleben“ ins Leben gerufen. Regionale Haus- und Fachärzte haben sich ehrenamtlich angeschlossen, weil das Leitbild des Landkreises die wohnortnahe Patientenversorgung durch ambulant niedergelassene freiberufliche Arztpraxen fördert.
Die konstruktive Unterstützung von kommunalen Strukturen, Gremien und Entscheidungsträgern, ist dabei für die Überwindung struktureller Defizite substantiell notwendig. So kann u.a. die bisher geltende Förderlogik, die zur Ungleichbehandlung von nicht touristischen oder städtischen Regionen führte, wenigstens partiell gemindert werden.
Jetzt kann mit Simon Warowny, einem Medizinstudenten im 7. Semester von der Charité Berlin, die erste vierwöchige Famulatur in den Praxen der Hausärztinnen Frau Dr. Anke Litzenberger und von Frau Dr. Andrée Anklam in Strasburg (Um.) stattfinden. Simon Warowny sagt dazu: „Ich habe die Region über die Landpartie kennenlernen dürfen und bin jetzt ganz bewusst zurückgekommen, weil ich mir mit meiner Freundin eine Zukunft als Landarzt und Landärztin vorstellen kann. Jeden Tag kann man nicht von Berlin pendeln, so dass mir die Unterbringung überhaupt erst die Möglichkeit für die ländliche Famulatur eröffnet und ich nutze zur Finanzierung die später angekündigte Förderung durch die KVMV. Glücklicherweise wird mir die Wohnung vorfinanziert, da ich mir als Student neben meiner Berliner Studentenbude keine Gästewohnung leisten könnte. Ich freue mich sehr auf dieses Praktikum.“
Frau Dr. med. Christine Bahr möchte sich im Namen der regionalen Vertragsärzte bei allen Beteiligten, der GWG Strasburg (Um.), der Stadt Strasburg (Um.), der Gemeindevertretung, dem Bürgermeister Herrn Klemens Kowalski, den durchführenden Hausärztinnen und nicht zuletzt dem Landrat mit seinen Mitarbeitern ganz herzlich für die Unterstützung bedanken.
Text/Fotos: Dr. Christine Bahr