Wilhelmsburg
Im Jahre 1843 plante der Ackerbürger Heinrich Wilhelm Starck aus Strasburg (Um.) auf seinem separierten Acker- und Grünland einen neuen Ausbau mit dem Namen Starckshof. Da es bereits jenseits von Strasburg (Um.) einen Ausbau gleichen Namens gab, setzte die Behörde, um Verwechslungen zu vermeiden, durch, dass anstelle des Nachnamens der Rufname des Besitzers als Namensgebung genutzt wurde.
Die Endung „-burg“ entsprach der Heimatstadt Strasburg (Um.). Somit bekam die Ansiedlung 1854 mit dem Amtsblatt der Regierung den Namen „Wilhelmsburg“. Im Laufe der Zeit kaufte eine Familie mit dem Namen Schulz dieses Grundstück. Zeitig übergab der ursprüngliche Käufer das Grundstück seinem Sohn Wilhelm und dieser wiederum gab dieses dann 1908 an seinen Sohn Georg weiter.
Das Gehöft trug zu dieser Zeit noch einen bescheidenen Zuschnitt. So war das Wohnhaus ein schlichter, bäuerlicher, einstöckiger Bau mit Krüppelwalmdach und nur einer Giebelstube im Dachgeschoss. Außerdem standen eine Scheune, ein Kuhstall und ein weiteres Stallgebäude auf dem Hof.
Als Baumaterialen wurden Sand, Feldsteine, Stroh und Lehm vom eigenen Acker entnommen.
In den 1900er Jahre war es finanziell möglich, einen völligen Umbau und die Vergrößerung des Gehöfts vorzunehmen. So ist das Gebäude auch heute noch aufgebaut – jedoch holt sich die Natur alles zurück.
1929 gab es eine Wirtschaftsfläche von 98 Hektar: Ackerland, Wiesen, Viehwiesen, Unland und Hofraum. Es wurde dort Pferde, Rindern, Kühen, Schafen und Schweinen gezüchtet. Das Land hat teilweise hüglige Landschaften.
Auch die Weltkriege machten dem Land zu schaffen, weshalb im II. Weltkrieg 24 dieser heute als ökologischen wertvoll angesehenen Kleinbiotope verschwanden. Sie sind heute bis auf eins alle vernichtet.
Später flüchtete eine Familie Schulz im Januar 1952 von Wilhelmsburg nach Hamburg.
Wilhelmsburg wurde zunächst vom örtlichen Landwirtschaftsbetrieb Strasburg (Um.) bewirtschaftet und dann in die Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft Strasburg (Um.) überführt. Es wurden 4 Offenställe für Kühe erbaut, die dann für die Schweineproduktion eingerichtet wurden.
Heute noch ist der Verfall der 5 Schweineställe eine „Altlast“. Nach der politischen Wendung ab 1990 wurde der Hof wieder zurück an die Familie Schulz übertragen. Der älteste Sohn Peter nahm die Bewirtschaftung mit zusätzlichen Pachtland auf. Nach seinem Tod im Jahre 2000 wurde die Eigentumsfläche vom jüngeren Bruder Joachim verpachtet, die Renovierungsarbeiten an dem Wohnhaus und verbliebenen Gebäuden wurde fortgesetzt.
Heute ist das Gehöft verlassen und beherbergt keine Einwohner mehr.
Text/Fotos: Josephine Assmann